Der letzte Tag im Adler... Wehmut und Vollgas!

Ein bisschen traurig war ich schon heute gleich nach dem Aufstehen. Irgendwie konnte ich mir noch gar nicht vorstellen, dass ich heute das letzte Mal in die Küche dieses großartigen Restaurants gehen sollte. Aber alles hat mal ein Ende, und so wollte ich meinen letzten Tag auch richtig nutzen.
Rind und Karotte

Das mit dem Brot backen hab ich jetzt quasi von hinten aufgerollt. Mit Lenni zusammen habe ich heute den Ansatz für den Brotteig gemacht. Nachdem ich nun alle Stufen der Brotherstellung mitbekommen habe, steht der Produktion nichts mehr im Wege. Nächste Woche wird gebacken!

Lenni scheint großes Vertrauen in mich zu haben, ich wurde aktiv in die Kalbsbäckchen-Zubereitung eingebunden. Erst dachte ich, ich darf halt die Mirepoix (d.h. kleine Würfel aus Gemüse) schneiden und dann zusehen, aber ich stand das erste mal richtig am Herd. Alle Bäckchen wurden mit Salz und Pfeffer gewürzt und rundum kräftig in der Eisenpfanne angebraten. Dann kamen sie zusammen mit dem Gemüse und dem Fond für die nächsten Stunden in den Ofen. (Wie daheim... hihi). Schade, dass ich das Ergebnis nicht mehr erleben darf! 

Kalbsbäckchen vor...

...und nach dem Anbraten.

Für den Abend hat sich eine Gesellschaft mit 15 Personen angekündigt. Menü ist bestellt, alles bereit, es läuft wie am Schnürchen. Am nützlichsten kann ich mich bei Judith machen und helfe bei den kalten Vorspeisen, so gut ich kann. Inzwischen bin ich fast schon sowas wie routiniert, ich kenne die nötigen Handgriffe und weiß, wo was zu finden ist, das ist schon einiges wert. Das Amuse hat heute eine besonders schöne Farbe. :-)

Nebenbei sehe ich, was über den Pass geht und ich habe das Glück, dass mir ständig jemand etwas zum Probieren bringt. Ich komme in den Genuss von Gänsebrust und -ragout, probiere den geräucherten Sauerrahm, ein Rote Bete-Amuse, eine Enten-Maultasche, Apfelgel, Rotkohl-Kartoffelpüree, Käse und Früchtebrot und zu guter Letzt ein komplettes Apfeldessert. Fast wie im Schlaraffenland.
In der Küche landet auch ab und zu mal eine größere Portion, sehr zu meiner Freude!
Hier: Gänsebrust und -ragout.

Je später es wird, desto bewusster wird mir, dass meine Woche im Schwarzen Adler ein Ende hat. Aber wo sich eine Tür schließt, da geht eine andere auf. Und wer weiß, vielleicht komme ich wieder! Ich würde mich freuen...

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Vom Blumenkohl schälen und Butter massieren

Die Welt da draußen ist eine andere

Wiedersehen bei Freunden